Bildungspaten in Ötisheim
Was in Mühlacker bereits ein Erfolgsmodell ist, soll nun auch in Ötisheim Früchte tragen: Seit Anfang September sind dort Bildungspaten im Einsatz, die Eltern mit Migrationshintergrund als Dolmetscher bei Gesprächen in Schule oder Kindergarten unterstützend zur Seite stehen. „Der Bedarf ist schon seit längerer Zeit da und hat sich aufgrund des verstärkten Zuzugs von Menschen aus EU-Ländern weiter erhöht“, berichtet Silvia Schäfer, Rektorin der Ötisheimer Henri-Arnaud-Grundschule. Für Eltern, die nur wenig Deutsch sprächen, seien notwendige Gespräche zur Hausaufgabensituation, zur Lernumgebung oder zur Beschaffung von Lernmaterialien oft nur schwer zu verstehen. „Die Bildungspaten als Muttersprachler erleichtern es uns, mit diesen Eltern direkt in Kontakt zu treten und bei Bedarf auch kompliziertere Sachverhalte, wie etwa das erforderliche Hinzuziehen von Beratungslehrern, verständlich zu machen“, erläutert die Schulleiterin. Bei der Ötisheimer Verwaltung und dem Gemeinderat sei von Beginn an eine große Bereitschaft da gewesen, das Konzept der Bildungspaten zu unterstützen, zeigt sich Schäfer dankbar. So sei es keine Frage für die Gemeinde gewesen, eine entsprechende Kooperationsvereinbarung mit dem Verein miteinanderleben zu unterzeichnen. Dort ist Sylvia Schwarz-Herbig als Koordinatorin der Freiwilligenagentur FRAG Östlicher Enzkreis für die Vermittlung der Bildungspaten zuständig, die neben ihrer Muttersprache auch über gute Deutschkenntnisse verfügen müssen. „Wir freuen uns, dass an der Ötisheimer Schule bereits erste Gesprächstermine unter Beteiligung unserer Bildungspaten vereinbart werden konnten“, so Schwarz-Herbig. Auch Maren Bieberich, Bereichsleiterin Ehrenamt bei miteinanderleben, freut sich über die Kooperation: „Die Bildungspaten sind eine tolle Ergänzung als Mittler und Übersetzer zwischen Schule oder Kindergarten und Eltern. Es ist schön, dass wir auf diese Weise unsere Zusammenarbeit mit der Gemeinde Ötisheim ausbauen können.“ Die Bildungspaten leisteten einen wertvollen Beitrag für die Integration von zugewanderten Bürgern. Weitere Interessenten, die den Pool der Paten erweitern möchten, sind herzlich willkommen: „Es wäre toll, wenn wir einige Bildungspaten direkt aus Ötisheim finden würden“, so Silvia Schäfer. Besonders benötigt würden dabei Muttersprachler aus Bulgarien oder Rumänien, doch auch weitere Sprachen seien willkommen.
Infokasten:
Wer Interesse hat, Bildungspate zu werden, kann sich an Sylvia Schwarz-Herbig von der Freiwilligenagentur FRAG Östlicher Enzkreis wenden: sylvia.schwarz@miteinanderleben.de, T.: 07231-1333155
Bericht und Foto:
Britta Bischoff-Krappel